20. Dezember 2011

Frohe Weihnachten und nen guten Rutsch

Es ist ziemlich lustig zu lesen das bei euch Winter is... und Weihnachten... hier ist davon nix zu spüren! Das übersteigt momentan einfach meine Vorstellungskraft :-D
Naja aber so richtig spannend isses hier allerdings grad auch nicht... ich arbeite und versuche die Vorarbeiten alle zu Ende zu bringen... nächste Woche nämlich, wenn ihr alle kuschlig vor dem Weihnachtsbaum sitzt, da werde ich ein bisschen Urlaub machen und mir dieses Äthiopien mal genauer ansehen :-).
Danach gibts dann auch wieder was zu erzählen bis dahin kriegt ihr, quasi als "kleus Weihnachstgschenkle" ein paar Bilder von den letzten Tagen...

Habt ihr schonmal in nem heissen Bach gebadet? Das is strange sag ich euch... es sieht so erfrischend aus...und dann verbrennt man sich die Füsse!
Und als ich da dem Bachlauf folge, in der Hoffnung ein Plätzchen zu finden an dem das Wasser etwas kühler is ... entdecke ich die größte Schlangenhaut die je gesehen hab... also im Freien...und selbst gefunden und so... die hatte mindestens einen Durchmesser von 10cm...und die war ihr ja zu klein geworden...so n bisschen mulmig isses mir dann ja schon geworden... und ich Idiot hab sie am Ende dann einfach dort vergessen...und nichtmal fotografiert...arggg!

Ob die Affen wohl das warme Wasser mögen? 


Ja und das sind Till und Muluken bei der Arbeit:

quasi beim Vögeln :-D:
Ja und so siehts bei mir aufm Gang aus... am Morgen nach der Chatparty der Zimmernachbarn...allemal ökologischer als Bierdosen und Chipstüten ;-)
 Apropos Party... ich werd hier am Donnerstag mein Geburtstag feiern! Nach dem koptischen Kalender ist am Donnerstag der 12.04.2004... die Chance nochmal meinen 23.ten Geburtstag zu feiern... das kann ich mir nicht entgehen lassen! Margit... hättest du gedacht das wir mal am selben Tag Geburtstag feiern können?
In diesem Sinne: Schöne Feiertage für alle und geniesst den Winter...ich meld mich dann im neuen Jahr mit hoffentlich spannenden Geschichten aus Awasa!

Frohe Weihnachten und n guten Rutsch...auch von Osmael:-)



7. Dezember 2011

Stadtleben

Jetzt bin ich seit ner Woche in meiner neuen Bleibe...klein, bescheiden, hellhörig... Aber echt! Es fühlt sich gut an, hier mitten in der Stadt zu wohnen... Besonders das Frühstück in diesen kleinen "Cafes" unter Plastikplanen is grandios. Der Morgen ist eine gute Zeit...die ganzen Kinder sind in der Schule...oder einfach noch zu verschlafen um den Faranji unter ihnen zu regestrieren, Bonga sieht von unten in diesem Nebel auch einfach ganz zauberhaft aus und es liegt einfach eine total angenehme Stimmung über der Stadt... ich werde bald mal Fotos machen...
Der angegorene Kaffee der im Hof trocknet riecht manchmal etwas streng, irgendwie nach Käsefuß...:-) aber das tut der Sache keinen Abbruch, mir wird die Wäsche gewaschen, das Bad geputzt und der Müll rausgebracht... das ist Luxus! Seit ein paar Tagen bekomm ich Besuch von dem kleinen Bub des Zimmermädchens...oder wahscheinlich eher der Managerin des Ganzen hier, das trifft es wohl besser...
Auf jeden Fall springt seit ein paar Tagen jeden Morgen ein 4 jähriger Junge wild, hoch konzentriert, Augenbrauen zuckend und mit den Schultern wackelnd duch mein Zimmer, hat mein MP3 Player im Ohr und die viel zu Große Sonnenbrille auf der Nase und ist augenscheinlich ganz begeistert von der Auswahl an äthiopischer Musik die ich mittlerweile besitze. An den Verständigungsproblemen die wir haben arbeite ich in jeder freien Minute hart... aber diese ganzen challlallla Laute (amharisch) sind mir einfach ein Rätsel, da macht es die Tatsache nicht einfacher das die Leute hier eigentlich eine andere Sprache sprechen und sich wenn ich nach Vokabeln frage, sich diese zwei Sprachen doch immer wieder vermischen. Ich habe mich jetzt eigentlich entschieden mich auf amharisch zu beschränken und es gar nicht erst zu versuchen die lokale Sprache Kafinja zu lernen. Das ist denke ich ganz sinnvoll, denn wie ich in den letzten Tagen gelernt habe kommen doch auch etliche Leute die in Bonga wohnen nicht von hier und beherschen so auch die Sprache nicht, wobei eben nicht immer durchsetzbar, da manche Leute einen einfach nich gehen lassen bevor das Wort nicht richtig ausgesprochen ist :-)
Ach, habe ich euch eigentlich schon von Johannes erzählt? Johannes ist sozusagen mein Sprach-Lehrer und somit hängt es auch oft von seinem Wissen ab welche Sprache ich nun lerne. Eigentlich behauptet er Kafinja ist seine Muttersprache... sprechen tut er aber einen wilden Mix und kann soweit ich das beurteilen kann keine Sprache richtig gut.Neulich hat er mich mit nach Hause genommen, wurde seinen Eltern vorgestellt und  habe einen klassisch zeremonierten Kaffee bekommen, alles hochoffiziell...wie offiziell hab ich dann heute morgen erfahren dürfen... ich muss sagen, ich bin glaub immer noch ein wenig geschockt... als er mich gegen 7.30Uhr (das is wieder unsere Zeitangabe!) anrief (zu seiner "normalen" Zeit) und mich fragte ob ich ihn nich mit nehme wenn ich wieder nach Hause fahre...sein Vater wäre dann glücklich--- ähm, NEIN!
Ich muss sagen es ist nich das erste mal das ich hier Kinder angeboten bekomme, aber ich glaube das erste Mal das die Frage so ernst und vorallem so voller Hoffnung war...
Da bleibt mir nur noch eins:
Gute Nacht!

29. November 2011

der öffentliche Verkehr... und ein paar Bilder

Hier gehts ja Schlag auf Schlag, ich bin begeistert von mir :-)
Eigentlich wollt ich ja auch noch von der Busfahrt zurück nach Bonga erzählen...so ein bisschen spannend war das ja doch... also der erste Teil war ziemlich gediegen...der bestellte Taxifahrer hat mich sogar ne halbe Stunde bevor der vereinbarten Zeit telefonisch geweckt...  so war ich pünktlich um 5 (und zwar diesmal nach unserer Zeitangabe) am Busbahnhof und hab auf Grund meiner guten Vorbereitung (nur 1 Stunde Schlaf  ;-)) durchgeschlafen bis Jimma. Der Teil der Reise war auch letztes Mal der angenehmste Teil...Naja und weil die Strasse zwischen Jimma und Bonga erst noch gebaut werden muss, fährt der "gute" Bus auch nur bis Jimma, dannach steigt man in ein "local bus"... also ich muss sagen, er hat vier Reifen, Sitze, sogar die Scheiben sind augenscheinlich alle intakt, naja das der Fahrer sich erstmal 2 volle Plastiktüten Chat hinters Lenkrad legt beunruhigt mich nicht mehr...ich weiß ja jetzt die Wirkung ist ja eher belebend als betäubend...beunruhigter werde ich als wir immer noch nicht losfahren als alle Sitzplätze besetzt sind sondern die"conductors" immer weiter fleissig Leute anschleppen die sich in den Bus drängen... nach 2 Stunden Wartezeit im, in der Sonne stehenden und immer voller werdenden Bus, inzwischen haben wir auch 8 riesige Traktorreifen und zwei Ziegen auf dem Dach, geht es los, ach nein...erstmal wird noch getankt...und...ja klar noch 2 Leute mitgenommen...wir sitzen jetzt schon zu viert auf einem 2er Sitz... und haben 4-6 Stunden Fahrt vor uns...zu allem Überfluss schliessen die Leute sobald sich der Bus in Bewegung setzt sofort die Fenster... schliesslich ziehts ja!
Also mich wundert es nicht als nach 2 Stunden die ältere Dame in der Reihe schräg hinter mir das kotzen anfängt... der Ticketman reicht leicht verärgert eine Plastiktüte durch die Reihen... und ordnet Gottseidank an ein Fenster zu öffnen... naja ein Fenster reicht nicht... so fängt das Mädchen auf dem Schoß meines Sitznachbars wenig später auch an sich (immerhin) aus dem Fenster zu übergeben... während der Fahrt höre ich dann noch ein Würgen aus den hinteren Reihen... aber zum Glück bleiben die Fenster zu...es könnte ja ziehen!
Ja in Bonga war ich dann so gegen halb 8 und musste mir vollgepackt wie ich war auch den ersten Taschendiebstahl versuch gefallen lassen... naja... der Dieb war noch sehr jung und nicht sehr begabt...glücklicherweise ;-)
Ach apropos Bonga... Das ist die eine Hauptstaße die dann in Richtung Guesthouse führt... in dem ich nun seit gestern nich mehr wohne:-)
Da ganz am Ende dieser Strasse...da wo der Bus steht (links)... da wohn ich jetzt... :-)

Ja und der Vollständigkeit halber auch die dritte Strasse in Bonga...ich wohn quasi hinter dem beigen Klotz im Hintergrund...

 Ja und dann waren wir letztes Wochenende noch n bisschen im Wald...

Grünteeplantage bei Wushwush...
So und das wars jetzt erstma wieder...
auf Wiedersehen


26. November 2011

Addis und die Drogen

Genau, so fing es an da saß ich mit drei mehr oder weniger bekannten Jungs in ner Chathütte die man von außen ohne fremde Hilfeniemals erkennen würde... David, den ich von meinem ersten Addis Besuch kannte wollte mir unbedingt einen lokalen Laden zeigen in dem man ganz wunderbar Chat kauen könne...
  • Chat is ne berauschende Pflanze die einem hier in Addis an jeder Ecke angeboten wird und legal erworben werden kann. Der Geschmack is bitter, die Leute genießen das reudige Zeug mit Erdnüssen und Cola um den Geschmack zu übertönen. Der Konsum is auf offener Straße nicht so angesehen... wobei es in diesen von außen nicht einsehbaren Lokalitäten doch auch alle kauen und nicht wirklich ein sozialer Unterschied zu machen is. Ja die Wirkung tritt erst relativ spät ein und es benötigt auch ne ganze Menge dieser grünen Blätter, die man sich entweder einzeln oder eben als "Ballack-Ball" in die Backe schiebt und da stundenlang drauf rumkaut und den Saft aus den Blättern saugt und immerwieder mit der Cola anfeuchtet.Fühlt sich an als hätte man zuviel Kaffee getrunken nur ohne das unangenehme Herzrasen und ohne das es auf den Kreislauf geht... Nun, es is trotzdem ziemlich gewöhnungsbedürftig mit sonem Bollen in der Backe normale Gespäche zu führen und es benötigt einige Übung den Ball einerseits nicht gleich zu schlucken und auf der anderen Seite darauf zu achten, dass sich das ganze Zeug nicht unangenehm in der ganzen Mundhöhle verteilt und sich da dann anfühlt... naja als hätte man ins Gras gebissen ;-)...
Also da sitze ich nun auf der niedrigen Holzbank  unter der tiefhängenden Plastikfolie und um mich rum....viele chattende Menschen (welch grandioses Wortspiel ;-)). Ja und da sitzen nun David, ein Junge aus einem kleinem Dorf aus dem Norden der nach Addis gekommen is um mit den Touristen Geld zu verdienen und nun als Schweißer arbeitet, Teddy der Geographie-Student aus (wahrscheinlich) guter Familie der in Addis geboren ist, aber ein doch sehr starken Hang zum Traditionellen hat, und der Doktor, ehrlich gesagt kenne ich seinen echten Namen gar nicht, der...ich bezweifle das er überhaupt jemals eine Arztpraxis von innen gesehen hat... der einzige Ethiopier ist den ich bis jetzt getroffen habe der von sich selbst behauptet nicht gläubig zu sein...und ich... und kauen und rauchen und hören die Fantastischen Vier... ein schräges Bild...sehr viel Spass!
Ja und weils so spaßig war haben wir in dieser Nacht auch noch viel Bier getrunken, hektisch mit den Schultern gewackelt... so tanzt man hier :-D, echt!- und Eier mit scharfer Soße gegessen... was quasi der ethiopische Döner Ersatz is wenn die Restaurants alle geschlossen haben. Genau, und am nächsten Morgen bin ich pünktlich um neun beim Zaharzt gestanden, der mich auch tatsächlich sofort und gut behandelt hat...(es lebe der Faranji-Bonus) ...ja und dann hab ich mir noch n Wasserkocher gekauft und bin wieder nach Hause gefahren...ein durchaus gelungenes Wochenende!

25. November 2011

Der Umzug naht...und eine weitere Lektion


So, jetzt hab ich eine neue Behausung gefunden... naja, ganz so schön wie die jetzt isse ja nicht, aber das is ja auch nich der Sinn meines Umzuges :-). Ich werde am Sonntag mit Sack und Pack in eine kleine Pension in der Stadt ziehen... sozusagen die zentrale Stadtwohnung... nunja allzuviel Luxus gibt es nicht... allerdings eine eigene (Kalte-) Dusche und ein praktisches Loch im Boden, was man denke ich durchaus als Toilette bezeichen kann. Ehrlich gesagt frage ich mich noch wo ich meine ganzen Sachen unterbringen soll... zumindest wärend der Zeit des Tages während der ich mich im Bett befinde^^... zur Lösung dieses Problems hat mir Muluken, das ist der mehr oder weniger freie Mitarbeiter beim NABU, der mir diese Unterkunft vorgeschlagen hat, vorgeschlagen ich könnte ja noch ein Schrank kaufen, die Besitzer hätten da nichts dagegen... äh, was meint ihr, soll ich den Schrank dann eher in die Dusche, übers Klo oder doch lieber mit ins Bett nehmen? Naja, ich werde mir das ganze am Sonntag nochmal anschauen und dann entscheiden^^.

Ach ja, es gab ja letzte Woche noch den kleinen Zwischenfall mit der maroden Zahnfüllung. Naja der Zahnarzt in Eberswalde meinte ja schon das diese Blombe nicht die ideal Lösung sei, sie aber sicher das nächste halbe Jahr halten werde... er hatte wohl nicht die zähen Ziegen und die steinigen Zutaten der ethiopischen Küche bedacht... naja war ja eh nich die beste Lösung. Also auf zum Zahnarzt! Zahnarzt? in Bonga? Nein... eigentlich sollte es in Jimma einen geben ( 5Stunden Fahrt später ) Zahnarzt?... oh...ja... soll der Zahn raus? Nein?... Nein sorry, einen Arzt der den Zahn behandelt, den gibt es hier nicht. Also gut, dann geht die Fahrt weiter nach Addis, da gibt es auch ein Zahnarzt der Faranjis behandelt, sagt man.
  • Exkurs: Ein Faraji ist der gemeine Ausländer hier in Ethiopien, man erkennt ihn am besten an der kleine Traube süßer Kinder die ihn auf Schritt und Tritt verfolgt und sicher überall hinbringt. Auch von weitem gut zu erkennen ist das typische Geräusch eines Faranjis, es wird nicht von ihm selbst erzeugt sondern bildet sich vielmehr aus dem scheinbaren Nichts heraus in einem Radius von bis zu hundert Metern, es ertönt vielstimmig und manchmal auch rhythmisch: You, you you...
Der nächste Bus nach Addis fährt um 11.30Uhr, für alle die jetzt denken das ich ausschlafen und noch gemütlich frühstücken kann bevor ich die Fahrt antrete, verweise ich tadelnd an die letzte Lektion dieses Blogs.
Noch vor dem Morgengrauen fährt mich die Familie Lennartz freundlicherweise  zum Busbahnhof... ja der gemeine Faranji ist eine im höchsten Grade hilfsbereite Spezies und hat vorallem in ruralen Gebieten das Bedürfnis sich zu Rudeln zusammen zu schliessen.
Ja, die Lennartz die beide an der Jimma Universitity unterrichten teilten spontan nicht nur ihr Haus sondern auch die Ergebnisse ihres Brotbackautomats... eine deutsche Körner-Backmischung...ein Traum... so hab ich auf der Fahrt nach Addis am nächsten Tag sogar ein ordentliches Vesper dabei mit Wurschtbrot und Bifi- Danke nochmal dafür!
Zum Zahnarzt lohnt es sich auch nicht mehr, sagt man mir als ich um halb 4 im Hotel ankomme. Also hole ich mir noch Infos über den besten Zahnarzt und einige mehr oder weniger ermutigende Geschichten von erlebten Zahnarztbesuchen in Äthiopien und der Welt von den Leuten die im Hof desHotel sitzen (ein Teil von denen saß letztes Mal auch schon da) und will dannach noch ein paar Besorgungen machen... nun ja... es endet damit das ich mit David, Teddy und dem Doctor Chat kauend in einem Holzverschlag sitze und
wir über Gott und die Welt erzählen...nein, um ehrlich zu sein...eigentlich fängt damit erst alles an... ;-)
Aber dafür isses jetzt zu spät...und ich hab keine Lust mehr zu schreiben... Gute Nacht!

8. November 2011

Lektion 2...und ein Plan!

So, Leute heute wird es etwas intimer... ich bin nun nach meinem 3 Bier schon ziemlich betrunken es ist hier grad mal 9 und ich fühl mich wie nachts um 3... das ist auch irgendwie ethiopisch weil die nämlich hier ne andere Zeitrechnung haben. Es ist ein bisschen schräg und bis jetzt konnte es mir auch noch niemand wirklich sinnvoll erklären aber die Uhren ticken hier anders. Klar es gibt die Zeitverschiebung zu Deutschland...aber darum geht es hier nicht. Die Ethiopier sind einfach so, wie gesagt den Grund kenne ich nicht, 6 Stunden voraus. Also das hat nichts mit der offiziellen Zeitrechnung zu tun sondern es hat einfach mal einer entschieden das dann wenn der Tag anfängt (nämlich um 6) 0 Uhr ist, um 6 is Mittag und um 12 Feierabend...und dann gehts wieder von vorn los... um 6 sollte man im Bett sein wenn man um 12 wieder aufstehen muss um zur Arbeit zu gehen... verkehrte Welt...aber irgendwie sympathisch und logisch (?).
Um bei dieser ethiopischen Sonderheit zu bleiben wäre da noch das Datum zu erwähnen...wir schreiben das Jahr 2004 und heute ist der 26. Januar. Also ich denke Obelix würde sagen "die spinnen die Ethiopier!" und wirklich unrecht hätte er vermutlich nicht ;-)
Naja es liegt wohl auch am "koptischen Kalender", oder das ist zumindest der der dem ethiopischen Kalender am meisten ähnelt (Wikipedia-Wissen) ,der einfach anders is... am 11. September is Neujahr und jeder Monat hat genau 30 Tage, bis auf der 13 Monat... (ja, es gibt in Ethiopien tatsächlich "13 months of sunshine" wie es die Reisebüros gerne bewerben)... der hat nämlich dann eben die restlichen 5 bzw. 6 Tage im Schaltjahr.

So das war jetzt auch schon die kleine Exkursion in die Zeitrechnung Ethiopiens, nun zum eigentlich Interessanten, was mich zu dieser nächtlichen Stunde noch an den Computer lockte :-D
Ich habe einen Plan gefasst und wenn ich den jetzt allen kundtue dann gibt es kein Weg mehr zurück :-)
Ich werde umziehen. Werde mein sicheres und wunderschönes Domizil verlassen um "Abenteuer" zu erleben. Ich will in die "Stadt" um näher bei den Menschen zu sein. Hier in diesem wunderschönen Anwesen... natürlich fragen dich die Menschen nach Geld, und du wirst es ihnen nicht abgewöhnen können solange du in diesem Compound wohnst...meinetwegen schimpft mich Hippie ich werde das Luxusleben hier gegen was einfaches eintauschen... und ich freu mich drauf. Ich war heute in einem Hotel in der Stadt um nach dem Preis zu fragen, einfach nur um näher an der Stadt zu sein und vllt. etwas Geld zu sparen... nunja... das mit dem Geld sparen wird da nix... das ist teuerer als hier. Es gibt vielleicht noch eine Möglichkeit einen Discount zu bekommen, ich werde diese Möglichkeit prüfen, aber eigentlich finde ich die Idee die mir dann kam viel sympathischer... Ich such mir ne Gastfamilie! Ich hab keine Ahnung ob das funktioniert hier... also ich hab für mich selbst festgelegt das ich zumindest ein eigenes Zimmer brauche... ich weiss nicht ob es Familien in Bonga gibt die ein Zimmer "zuviel" zur Verfügung haben ich werde auf jedenfall dannach suchen und euch auf dem laufenden halten was sich so ergibt... ich denke das ist ein Weg wie dieser Blog funktionieren könnte... also wenn dann so!
Habt einen schönen Abend ich geh jetzt ins Bett und träum' von Abenteuern! :-D Gute Nacht!



4. November 2011

Die ersten Eindrücke und eine erste Lektion



Manchmal hab ich den Eindruck irgendwo in Deutschland zu sein
 
In den Alpen, oder so
 
Aber dann is doch irgendwas anders


Da sind große Palmen...
Farne und Lianen...


Ja und die, die dich enteckt haben lange bevor du sie enteckst...

Außerdem sind die Kakteen hier Haus hoch... 
und den Kaffee gibts nicht im Supermarkt...

Den gibts hier frisch und um alles weitere muss man sich selber kümmern...
Ja und dann gibts noch das ein oder andere, andere...
Das ist Ensete, auch Falsche Banane genannt, weil die Staude nämlich fast genau so aussieht...
nur das da nicht die Frucht gegessen wird sondern der Stamm... 
und es wird auch noch anderweitig genutzt wie uns hier netterweise eine Frau enthusiastisch vorführt...

Stamm wird in Stücke geschnitten, an ein Brett geklemmt...

 
ein paar mal mit einem Stock drüber geschabt...gewendet...
und das gleiche von der anderen Seite...
 
und ratz fatz wird da n Strick drauss'
aber das is nich alles...das was sich da unterhalb des Brettes angesammelt hat...

das kommt alles in einen Eimer...ein bisschen Wasser drauf und dann wird diese Soße die uns hier schmackhaft gemacht wird gut verpackt ... und nach 3 Wochen hat man dann lecker fermentierten Schmodder der angebraten dann aussieht wie Presswurst...ich muss gestehen mir hat es nicht so richtig geschmeckt... aber als ich es probiert hab wußte ich auch noch nicht umwas es sich da genau handelt... ich werde es nochmal probieren... das Problem daran ist das es mit Kitfo serviert wird^^ das ist quasi Rinderhack... das aber meist nur in der Fanta-Version (Fanta heisst soviel wie Ersatz und wird hier hinten angehängt wenn es dann doch was anderes is) zuhaben ist: Also meist ist es Hammelfleisch und das...eine wahnsinnige Delikatesse: roh! da muss ich gestehen da hört dann meine kulinarische Toleranz doch auf... naja, aber dieses Ensete werd ich bei der nächsten Gelegenheit nochmal probieren...

So jetzt habt ihr auch ein bisschen was gelernt und ich bin froh das ich all diese Bilder hochgeladen bekommen habe... das ist nicht einfach bei den ständigen Internetstörungen... naja so habe ich diesen extrem verregneten Samstag auch sinnvoll genutzt!

Gute Nacht!


24. Oktober 2011

Bonga

Die Zeit vergeht und ich kann jetzt schon absehen dass das mit den regelmäßigen Posts nix wird^^. Naja jetzt noch ma ne kurze Rückschau der letzten ja...auch schon vier Wochen und dann lad ich hier glaub einfach immer ma wieder Bilder hoch... und wenns Fragen gibt könnt ihr die ja stellen dann wirds auch für euch spannender :-).
Das ist unser neues Domizil in Bonga
Die 2 Wochen in Addis waren schnell vorbei, die treffen mit den Leuten an der Uni waren ganz nett und teilweise auch informativ, so richtig hilfreich war aber eher der Besuch der Bib- da hab ich gemerkt das es schon ne ganze Menge Studien gibt zu meinem Thema- ich bin mir bis jetzt noch nich so sicher wie ich das finden soll^^.
Naja, auf jeden Fall waren wir schnell fertig mit unsren Aufgaben in Addis und waren bereit für unser nächstes Ziel... Bonga!
...und das unsere Aussicht!
Ja Bonga, is ne kleine Stadt...oder eben die Hauptstadt von Kaffa, einer Region im Südwesten des Landes. 450km von Addis entfernt, für die Strecke sollten wir mit "eigenem Auto" samt Fahrer 12 Stunden Fahrt einplanen. Nach 4,5 Stunden erklärte uns der Fahrer das wir nun Jimma erreicht hätten, 350km hatten wir also schon geschafft! Tja aber die letzten 100 km haben dann tatsächlich noch über 5 Stunden gedauert und die waren auch nicht ganz so komfortabel wieder erste Teil der Strecke. Die Strasse wird gerade erst gebaut...Also auf so kurzen Strecken zwischendrin konnten wir auch schneller als 30 km/h fahren, doch meist kam bevor wir richtig beschleunigt hatten auch schon wieder ein großer Steinhaufen, die man nur teilweise umfahren konnte, sonst gehts eben oben drüber...man musste nur aufpassen manchmal folgten diesen 3-4m hohen Bergen auf der Strasse auch mal mindestens genau so tiefe Löcher...bei denen es sehr ratsam ist sie tatsächlich zu umfahren!
unsere Terrasse!

Naja, aber nach knapp 10 Stunden waren wir dann doch überraschender Weise recht schnell an unserem Zielort angekommen, ein nettes Dörfchen in dem die Strasse noch nicht angekommen ist. Die staubigen Sandpisten oder der geschotterte "Highway" der durch die Stadt geht ist bei dem aktuellen Wetter kein Problem, selbst der kurze Regenschauer den es meist nachmittags kurz gibt ändert daran nix... aber nach 3 Monaten Regenzeit? Ich bin sehr froh das wir diese Erfahrung vermutlich nicht machen werden, den Weg von unserem Guesthouse, das ungefähr ne halbe Stunde (in Jakob-Tempo, der gefühlt n Meter längere Beine hat als ich) von der Innenstadt entfernt ist, in aufgeweichtem Zustand gehen zu müssen. Da werden die Beine nämlich ziemlich schnell ziemlich schwer!
die Weg-Konistenz nach einem verregneteten Vormittag
Aber bis jetzt  regnet es hier ja eher selten... wir hatten bis jetzt einen Tag der recht verregnet war... aber ja,  da hat es vormittags immer wieder mal geschauert... so im großen und ganzen hab ich mir das Wetter sehr viel schlimmer vorgestellt. Es ist schon ganz angenehm... und laut langjähriger Vorhersage wird es in den nächsten Monaten immer trockener und regnet hauptsächlich nachts.





Die Leute hier sind wies scheint viel zurückhaltender als ich es aus Indien gewöhnt bin und größtenteils sehr freundlich... zugegebener weise sind die Kinder manchmal etwas lästig YOU, YOU...give Money. Aber eben auch so oft so Zuckersüß, wenn sie sich sooo sehr freuen das du ihnen zurückgewunken hast.




Ja, Bonga...mir fällt auf das ich von der Stadt noch gar keine Bilder gemacht hab... aber dafür...naja hauptsächlich von Bäumen... ich versuche die Eindrücke in Zukunft aber trotzdem spannend zu halten :-)
Jetzt wars das wieder erstmal...bis demnächst!


16. Oktober 2011

Angekommen


So, jetzt sind wir am Ziel angekommen!
Vor gut 2 Wochen hat alles angefangen: Flieger-Istanbul- Addis Ababa.
Alles lief glatt, naja das koschere Essen das Jakob für Til bestellt hat war nicht der Hit… aber das andere war auch nicht besser. Der Flieger von Istanbul nach Addis war halb leer und wir konnten uns richtig schön breit machen. In Addis angekommen flutschte auch alles, wir ham unseren Einreisestempel nach ner halben Stunde Schlange stehen anstandslos bekommen und waren jetzt in Äthiopien…ich glaube der Geruch am Flughafen war das erste Mal das ich mich an Indien erinnert gefühlt habe. Nur draußen wars kalt. Echt frisch… unter 12 Grad bestimmt.
Naja, dass das Taxi uns abzieht war klar, aber dass wir aber soo abgezogen wurden, das hat vorallem Jakob noch Tage später geärgert… nun ja, eigentlich waren wir ganz froh das wir für 5 Euro dann tatsächlich zu dem gewünschten Hotel gefahren wurden… kurz haben wir gezweifelt als der Fahrer in einen dunklen Hinterhof fuhr und 2 mal hupte… ich hab uns schon ohne Gepäck und ohne alles auf der Strasse stehen sehen, nachts um mittlerweile bestimmt 4 Uhr morgens… war da die Zeit schon umgestellt? kein Plan. Naja, auf jedenfall ging in einer Ecke dann tatsächlich eine kleine Wellblechtür auf und ein alter Mann nahm uns das Gepäck ab… wird schon ein Hotel sein, hier, oder? Beruhigt war ich als hinter der Tür ein kleiner gemütlicher Innenhof zum Vorschein kam scheinbar hat das mit der Online- Buchung am Tag davor geklappt und die Beschreibung im Reiseführer stimmte auch so annähernd… jetzt im Nachhinein war dieses erste Guesthouse echt das schönste… leider mussten wir nach 4 Tagen raus…da waren sie ausgebucht und wir wollten weiter in die City um dann näher an der Uni zu sein wo wir ja wohl ein paar Termine wahr nehmen sollten. Eine neue Unterkunft war gar nicht so einfach zu finden… doch viele dunkle Löcher und echt richtig dreckige Badezimmer später ham wir was Nettes gefunden… direkt an der Piazza, so heißt das Viertel in der Mitte der Stadt in dem am meisten los is. Ein Zimmer, drei Betten eine Dusche mit warmen Wasser- das mit dem warmen Wasser war zwar die einzige Verbesserung zu unserem Schlafplatz vorher. Das allerdings ist bei 15 Grad Außentemperatur ein gutes Argument, vor allem wenn aus dem Duschkopf eher ein dünner Rinnsaal läuft, sich mit mehr oder weniger einzelnen eiskalten Tropfen duschen zu wollen erfordert einen starken Willen.
Ab jetzt hatten wir eine warme Dusche aber eben auch einigen Trubel: Die Beschallung der umliegenden Diskos, die uns abwechselnd mit (für die Boxen ein bisschen zu lautem) äthiopischem Elektropop und Hits aus den 80ern beglückten waren nur halb so anstrengend wie die Guides die vor der Türe warten… das sind (an der Piazza) ich glaub nich mehr als ungefähr 20 Jungs, alle Anfang 20, alle total lässig, hängen den Tag über an der Piazza ab und begrüßen jeden Touristen individuell in der jeweiligen Landessprache…zugegebener Weise schon etwas beeindruckend wie treffsicher die sind. Einmal wurden wir französisch angesprochen, sonst war deutsch immer ihr erster Tipp. Auf jeden Fall hängen die sich dann an dich dran und versorgen dich erstmal mit ihrem Wissen über Deutschland…Ballack, Fanta 4, Hitler, etc… für gewöhnlich bekommt man sie erst mal auch nicht mehr los. Am ersten Tag ham wir uns auf sowas eingelassen… uns war klar das sie Geld wollen, aber dass die dann richtig sauer werden weil ihnen unser Gebot am Ende zu wenig war… naja, wir sind bei unserem Gebot geblieben und sie ham uns am nächsten Tag trotzdem wieder mit „my German friend“ angesprochen, so verkehrt kanns nich gewesen sein. Mit der Zeit kennt man sich, grüßt sich mit nem lässigen Schulter-Check und wünscht sich einen schönen Tag… also gegen Ende waren es dann schon fast nett nach Hause zu kommen.
Immer anstrengend ist der Dreck überall und es stinkt nach totem Tier, entweder von Katzen oder Hunden aus dem Strassengraben oder auch aus den Läden, die die Ziegen, Schafe und Kälber am Stück im Aushang haben… oder von einem der Strassenhändler der die Fleischstücke, Ziegen-Köpfe, -Herzen und –Füße auf dem bloßen Boden zur Schau stellt und lauthals anpreist. Eigentlich kann man gut verstehen das der Jakob entschlossen hat, kein Fleisch mehr zu essen… besonders wenn man dann beim Abendessen Sandkörner im Essen hat…
Um dem ganzen etwas zu entfliehen sind wir an einem Sonntag mal rausgefahren, mit dem Minibus das sind diese kleinen Busse, ne ganze Nummer kleiner als ein VW-Bus, in D bestimmt nich für mehr als 5 Personen zugelassen… also wir sind schon zu zweiundzwanzigst in so einem Gefährt gesessen- es geht! Vorausgesetzt man weiß wo der richtige Bus, der auch als „local donkey“ bezeichnet wird hält…und vor allem wo er dann hinfährt; auf Amarisch steht da was auf dem Dach, das kann ich nicht lesen- und stimmt wohl auch nicht, da die Busse wohl auch spontan andere Strecken fahren… also läuft es wie ich es auch schon aus Indien kenne, die Zielorte und markante Orte werden aus dem Fenster geschrien, glücklicherweise werden Ausländer hier oft nochmal extra mit einem fragenden Blick oder eben einem harschen „Where?“ gesegnet, wenn man diese Sekunde nutzt und den gewünschten Zielort zurückruft, oder mit den Lippen formt kann es sein das er dich versteht und dich entweder herwinkt oder eben abwinkt, Pech gehabt... naja in Addis ist die Minibusdichte relativ hoch und der nächste Bus ist gleich da! Ja, so ein Minibus haben wir genommen um ins Grüne zu fahren, haben uns vorher die Umsteigeorte sagen lassen, da die Minibusse nur für kurze Strecken zuständig sind, und waren nach 3 mal Umsteigen dann auch tatsächlich da… im Getümmel… uns wurde eine auf einem Berg gelegene Kirche empfohlen, da gibt es Berge und Natur… und Sonntags eben auch noch ungefähr 2-3 Tausend Gläubige die zu dieser Kirche pilgern… YOU,YOU, BIRR!... Naja das hat nicht so richtig geklappt mit der Ruhe.

11. September 2011

Introduction

Jetzt ist es bald wieder so weit...es geht endlich wieder raus in die Welt!
Auf vielseitigen Wunsch und weil es mir irgendwie jetzt doch auch immernoch Spass macht meinen alten Blog anzuschauen hab ich mich entschlossen es wieder zu versuchen. Ich kann nicht sagen wie oft oder regelmäßig ich zum schreiben komm, das Internet soll in Bonga nicht das zuverlässigste sein. Wie auch immer wir werden sehen... aber wenn ihr Bock drauf habt, dann lasst mich das ruhig wissen, das wird meine Diziplin bestimmt erheblich verbessern!
Also dann, auf ein schönes halbes Jahr in Äthiopien und viele coole Geschichten...