25. November 2011

Der Umzug naht...und eine weitere Lektion


So, jetzt hab ich eine neue Behausung gefunden... naja, ganz so schön wie die jetzt isse ja nicht, aber das is ja auch nich der Sinn meines Umzuges :-). Ich werde am Sonntag mit Sack und Pack in eine kleine Pension in der Stadt ziehen... sozusagen die zentrale Stadtwohnung... nunja allzuviel Luxus gibt es nicht... allerdings eine eigene (Kalte-) Dusche und ein praktisches Loch im Boden, was man denke ich durchaus als Toilette bezeichen kann. Ehrlich gesagt frage ich mich noch wo ich meine ganzen Sachen unterbringen soll... zumindest wärend der Zeit des Tages während der ich mich im Bett befinde^^... zur Lösung dieses Problems hat mir Muluken, das ist der mehr oder weniger freie Mitarbeiter beim NABU, der mir diese Unterkunft vorgeschlagen hat, vorgeschlagen ich könnte ja noch ein Schrank kaufen, die Besitzer hätten da nichts dagegen... äh, was meint ihr, soll ich den Schrank dann eher in die Dusche, übers Klo oder doch lieber mit ins Bett nehmen? Naja, ich werde mir das ganze am Sonntag nochmal anschauen und dann entscheiden^^.

Ach ja, es gab ja letzte Woche noch den kleinen Zwischenfall mit der maroden Zahnfüllung. Naja der Zahnarzt in Eberswalde meinte ja schon das diese Blombe nicht die ideal Lösung sei, sie aber sicher das nächste halbe Jahr halten werde... er hatte wohl nicht die zähen Ziegen und die steinigen Zutaten der ethiopischen Küche bedacht... naja war ja eh nich die beste Lösung. Also auf zum Zahnarzt! Zahnarzt? in Bonga? Nein... eigentlich sollte es in Jimma einen geben ( 5Stunden Fahrt später ) Zahnarzt?... oh...ja... soll der Zahn raus? Nein?... Nein sorry, einen Arzt der den Zahn behandelt, den gibt es hier nicht. Also gut, dann geht die Fahrt weiter nach Addis, da gibt es auch ein Zahnarzt der Faranjis behandelt, sagt man.
  • Exkurs: Ein Faraji ist der gemeine Ausländer hier in Ethiopien, man erkennt ihn am besten an der kleine Traube süßer Kinder die ihn auf Schritt und Tritt verfolgt und sicher überall hinbringt. Auch von weitem gut zu erkennen ist das typische Geräusch eines Faranjis, es wird nicht von ihm selbst erzeugt sondern bildet sich vielmehr aus dem scheinbaren Nichts heraus in einem Radius von bis zu hundert Metern, es ertönt vielstimmig und manchmal auch rhythmisch: You, you you...
Der nächste Bus nach Addis fährt um 11.30Uhr, für alle die jetzt denken das ich ausschlafen und noch gemütlich frühstücken kann bevor ich die Fahrt antrete, verweise ich tadelnd an die letzte Lektion dieses Blogs.
Noch vor dem Morgengrauen fährt mich die Familie Lennartz freundlicherweise  zum Busbahnhof... ja der gemeine Faranji ist eine im höchsten Grade hilfsbereite Spezies und hat vorallem in ruralen Gebieten das Bedürfnis sich zu Rudeln zusammen zu schliessen.
Ja, die Lennartz die beide an der Jimma Universitity unterrichten teilten spontan nicht nur ihr Haus sondern auch die Ergebnisse ihres Brotbackautomats... eine deutsche Körner-Backmischung...ein Traum... so hab ich auf der Fahrt nach Addis am nächsten Tag sogar ein ordentliches Vesper dabei mit Wurschtbrot und Bifi- Danke nochmal dafür!
Zum Zahnarzt lohnt es sich auch nicht mehr, sagt man mir als ich um halb 4 im Hotel ankomme. Also hole ich mir noch Infos über den besten Zahnarzt und einige mehr oder weniger ermutigende Geschichten von erlebten Zahnarztbesuchen in Äthiopien und der Welt von den Leuten die im Hof desHotel sitzen (ein Teil von denen saß letztes Mal auch schon da) und will dannach noch ein paar Besorgungen machen... nun ja... es endet damit das ich mit David, Teddy und dem Doctor Chat kauend in einem Holzverschlag sitze und
wir über Gott und die Welt erzählen...nein, um ehrlich zu sein...eigentlich fängt damit erst alles an... ;-)
Aber dafür isses jetzt zu spät...und ich hab keine Lust mehr zu schreiben... Gute Nacht!

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