So, jetzt hab ich eine
neue Behausung gefunden... naja, ganz so schön wie die jetzt isse ja nicht,
aber das is ja auch nich der Sinn meines Umzuges :-). Ich werde am Sonntag mit
Sack und Pack in eine kleine Pension in der Stadt ziehen... sozusagen die
zentrale Stadtwohnung... nunja allzuviel Luxus gibt es nicht... allerdings eine
eigene (Kalte-) Dusche und ein praktisches Loch im Boden, was man denke ich
durchaus als Toilette bezeichen kann. Ehrlich gesagt frage ich mich noch wo ich
meine ganzen Sachen unterbringen soll... zumindest wärend der Zeit des Tages
während der ich mich im Bett befinde^^... zur Lösung dieses Problems hat mir
Muluken, das ist der mehr oder weniger freie Mitarbeiter beim NABU, der mir
diese Unterkunft vorgeschlagen hat, vorgeschlagen ich könnte ja noch ein
Schrank kaufen, die Besitzer hätten da nichts dagegen... äh, was meint ihr,
soll ich den Schrank dann eher in die Dusche, übers Klo oder doch lieber mit ins
Bett nehmen? Naja, ich werde mir das ganze am Sonntag nochmal anschauen und
dann entscheiden^^.
Ach ja, es gab ja letzte
Woche noch den kleinen Zwischenfall mit der maroden Zahnfüllung. Naja der
Zahnarzt in Eberswalde meinte ja schon das diese Blombe nicht die ideal Lösung
sei, sie aber sicher das nächste halbe Jahr halten werde... er hatte wohl nicht
die zähen Ziegen und die steinigen Zutaten der ethiopischen Küche bedacht...
naja war ja eh nich die beste Lösung. Also auf zum Zahnarzt! Zahnarzt? in Bonga?
Nein... eigentlich sollte es in Jimma einen geben ( 5Stunden Fahrt später )
Zahnarzt?... oh...ja... soll der Zahn raus? Nein?... Nein sorry, einen Arzt der
den Zahn behandelt, den gibt es hier nicht. Also gut, dann geht die Fahrt
weiter nach Addis, da gibt es auch ein Zahnarzt der Faranjis behandelt, sagt
man.
- Exkurs: Ein Faraji ist der gemeine Ausländer
hier in Ethiopien, man erkennt ihn am besten an der kleine Traube süßer
Kinder die ihn auf Schritt und Tritt verfolgt und sicher überall
hinbringt. Auch von weitem gut zu erkennen ist das typische Geräusch eines
Faranjis, es wird nicht von ihm selbst erzeugt sondern bildet sich
vielmehr aus dem scheinbaren Nichts heraus in einem Radius von bis zu
hundert Metern, es ertönt vielstimmig und manchmal auch rhythmisch: You,
you you...
Der nächste Bus nach
Addis fährt um 11.30Uhr, für alle die jetzt denken das ich ausschlafen und noch
gemütlich frühstücken kann bevor ich die Fahrt antrete, verweise ich tadelnd an
die letzte Lektion dieses Blogs.
Noch vor dem Morgengrauen
fährt mich die Familie Lennartz freundlicherweise zum Busbahnhof... ja
der gemeine Faranji ist eine im höchsten Grade hilfsbereite Spezies und hat
vorallem in ruralen Gebieten das Bedürfnis sich zu Rudeln zusammen zu
schliessen.
Ja, die Lennartz die
beide an der Jimma Universitity unterrichten teilten spontan nicht nur ihr Haus
sondern auch die Ergebnisse ihres Brotbackautomats... eine deutsche
Körner-Backmischung...ein Traum... so hab ich auf der Fahrt nach Addis am
nächsten Tag sogar ein ordentliches Vesper dabei mit Wurschtbrot und Bifi-
Danke nochmal dafür!
Zum Zahnarzt lohnt es
sich auch nicht mehr, sagt man mir als ich um halb 4 im Hotel ankomme. Also
hole ich mir noch Infos über den besten Zahnarzt und einige mehr oder weniger
ermutigende Geschichten von erlebten Zahnarztbesuchen in Äthiopien und der Welt
von den Leuten die im Hof desHotel sitzen (ein Teil von denen saß letztes Mal
auch schon da) und will dannach noch ein paar Besorgungen machen... nun ja...
es endet damit das ich mit David, Teddy und dem Doctor Chat kauend in einem
Holzverschlag sitze und
wir über Gott und die
Welt erzählen...nein, um ehrlich zu sein...eigentlich fängt damit erst alles
an... ;-)
Aber dafür isses jetzt zu
spät...und ich hab keine Lust mehr zu schreiben... Gute Nacht!
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