So, jetzt sind wir am
Ziel angekommen!
Vor gut 2 Wochen hat
alles angefangen: Flieger-Istanbul- Addis Ababa.
Alles lief glatt, naja
das koschere Essen das Jakob für Til bestellt hat war nicht der Hit… aber das andere
war auch nicht besser. Der Flieger von Istanbul nach Addis war halb leer und
wir konnten uns richtig schön breit machen. In Addis angekommen flutschte auch
alles, wir ham unseren Einreisestempel nach ner halben Stunde Schlange stehen
anstandslos bekommen und waren jetzt in Äthiopien…ich glaube der Geruch am
Flughafen war das erste Mal das ich mich an Indien erinnert gefühlt habe. Nur
draußen wars kalt. Echt frisch… unter 12 Grad bestimmt.
Naja, dass das Taxi uns
abzieht war klar, aber dass wir aber soo abgezogen wurden, das hat vorallem Jakob
noch Tage später geärgert… nun ja, eigentlich waren wir ganz froh das wir für 5
Euro dann tatsächlich zu dem gewünschten Hotel gefahren wurden… kurz haben wir gezweifelt
als der Fahrer in einen dunklen Hinterhof fuhr und 2 mal hupte… ich hab uns
schon ohne Gepäck und ohne alles auf der Strasse stehen sehen, nachts um
mittlerweile bestimmt 4 Uhr morgens… war da die Zeit schon umgestellt? kein
Plan. Naja, auf jedenfall ging in einer Ecke dann tatsächlich eine kleine
Wellblechtür auf und ein alter Mann nahm uns das Gepäck ab… wird schon ein
Hotel sein, hier, oder? Beruhigt war ich als hinter der Tür ein kleiner
gemütlicher Innenhof zum Vorschein kam scheinbar hat das mit der Online- Buchung
am Tag davor geklappt und die Beschreibung im Reiseführer stimmte auch so
annähernd… jetzt im Nachhinein war dieses erste Guesthouse echt das schönste…
leider mussten wir nach 4 Tagen raus…da waren sie ausgebucht und wir wollten
weiter in die City um dann näher an der Uni zu sein wo wir ja wohl ein paar
Termine wahr nehmen sollten. Eine neue Unterkunft war gar nicht so einfach zu
finden… doch viele dunkle Löcher und echt richtig dreckige Badezimmer später
ham wir was Nettes gefunden… direkt an der Piazza, so heißt das Viertel in der Mitte
der Stadt in dem am meisten los is. Ein Zimmer, drei Betten eine Dusche mit
warmen Wasser- das mit dem warmen Wasser war zwar die einzige Verbesserung zu
unserem Schlafplatz vorher. Das allerdings ist bei 15 Grad Außentemperatur ein
gutes Argument, vor allem wenn aus dem Duschkopf eher ein dünner Rinnsaal
läuft, sich mit mehr oder weniger einzelnen eiskalten Tropfen duschen zu wollen
erfordert einen starken Willen.
Ab jetzt hatten wir eine
warme Dusche aber eben auch einigen Trubel: Die Beschallung der umliegenden
Diskos, die uns abwechselnd mit (für die Boxen ein bisschen zu lautem) äthiopischem
Elektropop und Hits aus den 80ern beglückten waren nur halb so anstrengend wie
die Guides die vor der Türe warten… das sind (an der Piazza) ich glaub nich mehr als ungefähr 20 Jungs,
alle Anfang 20, alle total lässig, hängen den Tag über an der Piazza ab und
begrüßen jeden Touristen individuell in der jeweiligen Landessprache…zugegebener
Weise schon etwas beeindruckend wie treffsicher die sind. Einmal wurden wir
französisch angesprochen, sonst war deutsch immer ihr erster Tipp. Auf
jeden Fall hängen die sich dann an dich dran und versorgen dich erstmal mit
ihrem Wissen über Deutschland…Ballack, Fanta 4, Hitler, etc… für gewöhnlich
bekommt man sie erst mal auch nicht mehr los. Am ersten Tag ham wir uns auf
sowas eingelassen… uns war klar das sie Geld wollen, aber dass die dann richtig
sauer werden weil ihnen unser Gebot am Ende zu wenig war… naja, wir sind bei unserem Gebot
geblieben und sie ham uns am nächsten Tag trotzdem wieder mit „my German friend“
angesprochen, so verkehrt kanns nich gewesen sein. Mit der Zeit kennt man sich,
grüßt sich mit nem lässigen Schulter-Check und wünscht sich einen schönen Tag…
also gegen Ende waren es dann schon fast nett nach Hause zu kommen.
Immer anstrengend ist der
Dreck überall und es stinkt nach totem Tier, entweder von Katzen oder Hunden aus
dem Strassengraben oder auch aus den Läden, die die Ziegen, Schafe und Kälber
am Stück im Aushang haben… oder von einem der Strassenhändler der die
Fleischstücke, Ziegen-Köpfe, -Herzen und –Füße auf dem bloßen Boden zur Schau
stellt und lauthals anpreist. Eigentlich kann man gut verstehen das der Jakob
entschlossen hat, kein Fleisch mehr zu essen… besonders wenn man dann beim
Abendessen Sandkörner im Essen hat…
Um dem ganzen etwas zu
entfliehen sind wir an einem Sonntag mal rausgefahren, mit dem Minibus das sind
diese kleinen Busse, ne ganze Nummer kleiner als ein VW-Bus, in D bestimmt nich
für mehr als 5 Personen zugelassen… also wir sind schon zu zweiundzwanzigst in
so einem Gefährt gesessen- es geht! Vorausgesetzt man weiß wo der richtige Bus, der
auch als „local donkey“ bezeichnet wird hält…und vor allem wo er dann hinfährt;
auf Amarisch steht da was auf dem Dach, das kann ich nicht lesen- und stimmt
wohl auch nicht, da die Busse wohl auch spontan andere Strecken fahren… also
läuft es wie ich es auch schon aus Indien kenne, die Zielorte und markante Orte
werden aus dem Fenster geschrien, glücklicherweise werden Ausländer hier oft nochmal
extra mit einem fragenden Blick oder eben einem harschen „Where?“ gesegnet, wenn man
diese Sekunde nutzt und den gewünschten Zielort zurückruft, oder mit den Lippen
formt kann es sein das er dich versteht und dich entweder herwinkt oder eben
abwinkt, Pech gehabt... naja in Addis ist die Minibusdichte relativ hoch und
der nächste Bus ist gleich da! Ja, so ein Minibus haben wir genommen um ins Grüne
zu fahren, haben uns vorher die Umsteigeorte sagen lassen, da die Minibusse nur
für kurze Strecken zuständig sind, und waren nach 3 mal Umsteigen dann auch
tatsächlich da… im Getümmel… uns wurde eine auf einem Berg gelegene Kirche
empfohlen, da gibt es Berge und Natur… und Sonntags eben auch noch ungefähr 2-3
Tausend Gläubige die zu dieser Kirche pilgern… YOU,YOU, BIRR!... Naja das hat
nicht so richtig geklappt mit der Ruhe.
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