26. November 2011

Addis und die Drogen

Genau, so fing es an da saß ich mit drei mehr oder weniger bekannten Jungs in ner Chathütte die man von außen ohne fremde Hilfeniemals erkennen würde... David, den ich von meinem ersten Addis Besuch kannte wollte mir unbedingt einen lokalen Laden zeigen in dem man ganz wunderbar Chat kauen könne...
  • Chat is ne berauschende Pflanze die einem hier in Addis an jeder Ecke angeboten wird und legal erworben werden kann. Der Geschmack is bitter, die Leute genießen das reudige Zeug mit Erdnüssen und Cola um den Geschmack zu übertönen. Der Konsum is auf offener Straße nicht so angesehen... wobei es in diesen von außen nicht einsehbaren Lokalitäten doch auch alle kauen und nicht wirklich ein sozialer Unterschied zu machen is. Ja die Wirkung tritt erst relativ spät ein und es benötigt auch ne ganze Menge dieser grünen Blätter, die man sich entweder einzeln oder eben als "Ballack-Ball" in die Backe schiebt und da stundenlang drauf rumkaut und den Saft aus den Blättern saugt und immerwieder mit der Cola anfeuchtet.Fühlt sich an als hätte man zuviel Kaffee getrunken nur ohne das unangenehme Herzrasen und ohne das es auf den Kreislauf geht... Nun, es is trotzdem ziemlich gewöhnungsbedürftig mit sonem Bollen in der Backe normale Gespäche zu führen und es benötigt einige Übung den Ball einerseits nicht gleich zu schlucken und auf der anderen Seite darauf zu achten, dass sich das ganze Zeug nicht unangenehm in der ganzen Mundhöhle verteilt und sich da dann anfühlt... naja als hätte man ins Gras gebissen ;-)...
Also da sitze ich nun auf der niedrigen Holzbank  unter der tiefhängenden Plastikfolie und um mich rum....viele chattende Menschen (welch grandioses Wortspiel ;-)). Ja und da sitzen nun David, ein Junge aus einem kleinem Dorf aus dem Norden der nach Addis gekommen is um mit den Touristen Geld zu verdienen und nun als Schweißer arbeitet, Teddy der Geographie-Student aus (wahrscheinlich) guter Familie der in Addis geboren ist, aber ein doch sehr starken Hang zum Traditionellen hat, und der Doktor, ehrlich gesagt kenne ich seinen echten Namen gar nicht, der...ich bezweifle das er überhaupt jemals eine Arztpraxis von innen gesehen hat... der einzige Ethiopier ist den ich bis jetzt getroffen habe der von sich selbst behauptet nicht gläubig zu sein...und ich... und kauen und rauchen und hören die Fantastischen Vier... ein schräges Bild...sehr viel Spass!
Ja und weils so spaßig war haben wir in dieser Nacht auch noch viel Bier getrunken, hektisch mit den Schultern gewackelt... so tanzt man hier :-D, echt!- und Eier mit scharfer Soße gegessen... was quasi der ethiopische Döner Ersatz is wenn die Restaurants alle geschlossen haben. Genau, und am nächsten Morgen bin ich pünktlich um neun beim Zaharzt gestanden, der mich auch tatsächlich sofort und gut behandelt hat...(es lebe der Faranji-Bonus) ...ja und dann hab ich mir noch n Wasserkocher gekauft und bin wieder nach Hause gefahren...ein durchaus gelungenes Wochenende!

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