26. Januar 2013

Eins, zwei, drei-Yo!

Die ersten 10 Tage sind vorbei und es ist an der Zeit von den ersten Eindruecken zu berichten. Das erste was mich wissen liess das ich heimische Gefilde mit Sicherheit hinter mir gelassen habe, nachdem ich das Flugzeug verlassen hatte war, abgesehen vom Klima das sich am besten mit den Zustaenden im Tropenhaus des Eberswalder Zoo's beschreiben laesst, der charakteristische, suessliche Duft der mir in die Nase stieg und mich unvermittelt fuenf Jahre zurueckversetzte, nach Karnataka in dieses kleine Dorf Namens Kundapur.
Der Duft der mir schon auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel diese mir noch unbekannte Stadt irgendwie vertraut und bekannt vorkommen laesst und die Gedanken in einer Fremden Stadt ohne Geld zu sitzen irgendwie ungefaehrlich wirken laesst.
Es gibt aber auch ein paar vietnamesische Besonderheiten.
Das Bier zum Beispiel, das hier allabendlich ein fester Bestandteil des Abendessen ist wird mit einem grossen Eisklotz genossen, der Gedanke den Versuch zu starten ein Getraenk ohne Eis zu bestellen wird nach einem Temperatur check der Bierflasche schnell verworfen. Irgendwie ist dieses waessrige Getraenk auch ein angenehmer Kontrast zur schwuelen Abendstimmung.
Welche Intension hinter der Aktion der Bedienungen steht die Eiskloetze im 10 Minuten Takt durch neue zu ersetzen, ob dadurch eine Verwaesserung vermieden, oder aber beschleunigt werden soll ist mir irgendwie (noch) nicht ersichtlich, ich werde aber bestimmt ueber weitere Feststellungen diesbezueglich berichten. Eine durchaus sympatische Geste finde ich die Tatsache das bei der ersten Bestellung sogleich ein ganzer Kasten des Bieres an den Tisch gebracht wird von dem man sich bedienen kann und am Ende die anhand der verbleibenden Reste abgerechnet wird, eine Steigerung dieser verkaufssteigernden Massnahme habe ich bis jetzt nur waehrend meiner ersten vietnamesischen Hochzeit erlebt: Das Bier wurde von den aufmerksamen Bedinungen nach jedem Schluck nachgeschenkt und die neue Flasche wurde eingesetzt noch bevor die vorherige Flasche leer ist, dieser kleine Trick erhoeht den psychischen Druck und somit unweigerlich auch die Trinkgeschwindigkeit, ein ausgekluegeltes System ;-)
Ein weiteres Indiz dafür das es den Vietnamesen beim trinken haupsächlich ums Tempo geht zeigt auch die Art und Weise des Zuprosten: Mot, Hai, Ba- Yo!! wird sich bei guter Stimmung nahezu vor jedem Schluck anfeuernd zugerufen was übersetzt eben so viel heisst wie eins, zwei drei-Yo! wobei das Yo hauptsaechlich zur Aufgabe hat das Klirren der aneinander scheppernden Gläsern zu unterstreichen.
Lustig ist auch das Mobilar der  Strassencafes und Restaurants an den Strassenraendern, in Deutschland wuerde man es vermutlich als Kindergarteninterieur charakterisieren, in Vietnam sind die kleinen Plastikstuehle und dazugehoerigen Tische auf kniehoehe aber als gleichwertige Ausstattung eines Restaurant zu sehen und fuehren dazu das groessergewachsene, vorallem eben die Ausländer ziemlich lächerlich aussehen bei dem Versuch ihr Abendessen einzunehmen. Zum Glück habe ich damit aber nicht allzu grosse Probleme.

19. Januar 2013

Eigentlich wollte ich mich ja schon früher wieder melden, da dieser erste Post ja doch nur ein kleines Appetit anregendes Häppchen war, aber wie es so kommen muss wurde ich von der Erkältung eingeholt der ich  noch versucht habe zu entkommen. Ja, so lag ich nun 2 Tage mit hohem Fieber im Bett und konnte gleich mal die  Hilfbereitschaft meiner neuen Arbeitskollegen testen ;-)...einwandfrei!
So und nun weiter mit der Geschichte, in der meine einzige Geldquelle schon ganz zu Beginn der Reise versiegte...
Da stand ich in diesem Saftladen, als sie mir sagten das ich mit der Karte mit der ich bezahlen wollte, eben dieses nicht möglich ist. Angefixt von Idee einer saftigen Erfrischung berappte ich einige meiner letzten Euros, immernoch in der guten Hoffnung das es sich bei der Sache mit der Kreditkarte ja nur um einen Fehler handeln könne und ich spätestens in Ho Chi Minh City dann wieder zahlungsfähig sei...
Was ein Irrtum war. Natürlich sagte mir der Geldautomat nach dem Auschecken in Vietnam genau das selbe wie der Vereinigten Arabischen Emirate- kein Geld!
Ich durchkramte meine Taschen und kam am Ende tatsächlich noch auf ein bisschen mehr als10 € die ich dann an einem der vielen Wechselstuben eintauschte und dafür freudestrahlend knapp 300000 Dong entgegennahm.
Tatsächlich reichte das dann auch bis in das Hotel in dem mir die GIZ auch schon ein Zimmer gebucht hatte, das ich allerdings bezahlen sollte. Das funktionierte alles prima und ich verschweige denen das ich eventuell zahlungsunfähig bin und verziehe mich in mein Zimmer.
Sofort checke ich mein Bankkonto...mh alles so wies sein soll, ob ichs einfach drauf an kommen lassen soll und es einfach morgen nochmal versuchen? Ganz so cool bin ich dann glücklicherweise doch nicht und nutzte den praktischen Rückrufservice meiner Bank, was auch einwandfrei funktioniert, der junge Herr erzählt mir das es kein Wunder ist das ich kein Geld bekomme da meine Kreditkarte gesperrt ist-WIE BITTE?
Wohl gab es da vor 4 Wochen mal eine Überziehung- die wieder ausgeglichen wurde- die man allerdings wieder freischalten müsse, er kann dies jetzt in Auftrag geben-IN AUFTRAG GEBEN?- innerhalb von 48 Stunden sollten sie dann wieder vollen Zugang zu ihrem Geld haben-VIELEN DANK.
Nunja, letztendlich waren es nur 24 Stunden und irgendwie ging das auch alles, die GIZ konnte die Rechnung fürs Hotel überweisen, der Fahrer der mich am nächsten Tag nach Soc Trang brachte ist auch schon bezahlt gewesen und ein bisschen was hatte ich ja sogar noch von den ersten 300000 Dong.
 So nun muss ich dringend wieder eine Schlafphase einlegen die Hähne krähen schon, das mit dem richtigen Rhythmus hier wird nach der Zeitumstellung und nun den 48 Stunden Schlaf am Stück wohl noch etwas dauern^^

16. Januar 2013

neue Abenteuer...

Einen wunderschönen guten Morgen allerseits!
Es ist mein erster Morgen an dem ich in Soc Trang in meinem neuen zuhause, zumindest für die nächsten Monate, aufgewacht bin. Es ist zwar nicht ganz so komfortabel wie in der Schillervilla, aber es kommt dem schon sehr nahe :-). Ich hab ein riesen Zimmer mit Kühlschrank, Eisfach, Herdplatte, Wasserkocher und Toaster... was will man mehr?!
Nunja, im Bad (auch mein eigenes!), welches man über einen kleinen Balkon (!) erreicht, hab ich heute morgen erstmal den Wasserregler der Dusche aka Toilettendusche abgebrochen, noch bevor die Arschduschenkopf-Halterung dann auch auf Grund von durchgerosteten Schrauben von der Wand segelte... naja aber immerhin kann ich mit der Aussicht über die Stadt auf dem Klo sitzen!!!
Aber eigentlich wollt ich ja erst noch ein paar Worte über meine Ankunft verlieren...
oh, jetzt sind sie weg- check!
Hahaha, Spass beiseite, also: die Ankunft! Zunächst war alles in bester Ordnung, die Deutsche Bahn hat es geschafft mich ohne Verspätungen am Flughafen in München abzusetzen, was etwas ungeschickt war, da warten halt echt nicht so meins ist und ich habe mir selbst versprochen das nächste mal wieder das Risiko entscheiden zu lassen, ob ich den Flieger kriege, ohne Nervenkitzel ist das einfach langweilig;-).
Aber zum Glück, lässt dieser dann doch nicht allzulang auf sich warten...
Es fing in Dubai an, als ich mir eine kleine Erfrischung gönnen wollte und den Beschluss fasste ein bisschen Geld abzuheben. Nun ja, keiner der Automaten, noch der nette Herr an der Kasse des Saftladens konnten und wollten mir Kredit mit meiner gleichnamigen Karte gewähren...
Da war es endlich dieses sanfte Klopfen in der linken Brust das langsam den Hals hochsteigt und endlich das neue Abenteuer einleitet...
So und um die Spannung zu erhöhen muss ich jetzt leider zur Arbeit, mein erster hochoffizieller Arbeitstag!
Ich wünsche euch jetzt erstmal noch schöne Traume einen anschließend guten Morgen und einen phantastischen Tag voller Freude und Energie...
Bis bald...